1909– 1913 - Etablierung in Berlin und künstlerische Reife
Im Januar 1909 besuchen Pechstein, Kirchner und Schmidt-Rottluff die Matisse-Ausstellung in Berlin, und Pechstein lernt die sechzehnjährige Charlotte Kaprolat kennen, die ihm als Modell dient. Seine schlechte finanzielle Lage zwingt ihn, mit Aquarellen zu arbeiten, während er im Frühjahr auf der Ausstellung der Berliner Secession mit drei Gemälden vertreten ist und zwei verkauft. Dies beschreibt er als entscheidenden Durchbruch.
Im Juni 1909 verbringt er den Sommer in Nidden, wo er mit Kirchner und Heckel arbeitet, und zeigt im Chemnitzer König-Albert-Museum mehrere Gemälde. Nach der Winter-Ausstellung der Berliner Secession, auf der seine Werke großen Anklang finden, wird er im folgenden Jahr, 1910, zum Präsidenten der Neuen Secession gewählt, die er zusammen mit anderen Künstlern gründet.
Seine Werke, darunter die Lithografien „Tanz“ und „Karneval“, entstehen während seiner Aufenthalte in Dangast und an den Moritzburger Teichen. Im März 1911 heiratet er Charlotte Kaprolat und unternimmt eine zweite Reise nach Italien. Im Laufe des Jahres hat er eine Vielzahl von Ausstellungen, bei denen seine Werke hochgelobt werden.
Er beteiligt sich an bedeutenden Ausstellungen in Berlin und München, scheidet jedoch aus der Brücke aus, da er die Einschränkungen des gemeinsamen Ausstellens als zu stark empfindet. Im Jahr 1913 reist Pechstein mehrfach nach Italien und nach Gent, wo er einen Auftrag für Walter Gropius annimmt. In diesem Jahr wird sein erster Sohn Frank geboren.