1914 – 1918 - Von der Südsee in den Krieg: Reisen, Umbrüche und künstlerische Transformation
Max Pechstein beginnt mit Wandmalereien in Berlin und einer Ausstellung in Bremen. Im Mai bricht er mit seiner Frau Lotte zur Südsee auf, wo sie auf Palau Kunstwerke schaffen, u. a. Monsunstimmung in Palau. Der Erste Weltkrieg überschattet ihre Reise, und sie müssen im Oktober die Inseln verlassen. Im Dezember beschreibt Pechstein die Rückkehr aus seinem „Paradies“ als schmerzlich.
1915 verbringt er Monate untätig in Manila, bevor er im April auf der SS-China nach San Francisco reist und im Mai New York erreicht. Dort scheitern seine Versuche, nach Deutschland zurückzukehren. Die anti-deutsche Stimmung belastet ihn schwer. Mitte August kehrt er als Kohletrimmer nach Europa zurück. Nach seiner Musterung in Zwickau beginnt er im September seine militärische Ausbildung, während seine Berichte über die Südsee in der Vossischen Zeitung erscheinen.
Pechstein stellt seine Werke in Berlin aus und wird im Mai an die Westfront bei Lille versetzt. Dort malt er ein Porträt seines Kommandeurs und wird zum Divisionsstab versetzt, wo er als Kartograph arbeitet. An der Somme erlebt er die Schrecken des Krieges, während seine künstlerische Sehnsucht wächst. Im Dezember verbringt er Weihnachten mit seiner Familie und beginnt zögerlich wieder zu malen.
Er kehrt 1917 an die Front zurück, arbeitet bei den Fliegertruppen und erhält die Friedrich-August-Medaille. Ab Mai in Berlin, widmet er sich intensiv der Kunst und schafft rund 130 Gemälde. Er beteiligt sich an bedeutenden Ausstellungen in Düsseldorf und Berlin, darunter die Freie Secession.
Im Juni 1918 eröffnet Pechstein eine erfolgreiche Ausstellung bei Gurlitt. Im November begrüßt er die Novemberrevolution und engagiert sich für eine friedliche politische Umwälzung. Er gründet mit anderen Künstlern die Novembergruppe, deren erste Sitzung im Dezember stattfindet. Trotz widriger Umstände bleibt Pechstein künstlerisch und gesellschaftlich aktiv, wobei sein Schaffen durch die Erlebnisse des Krieges und die politischen Veränderungen geprägt ist.